Aktuelle Informationen

Am 4. Februar 2025 fand in der Ettlinger Stadthalle eine Veranstaltung zum Thema Windkraft statt. Ausrichter war das Forum Energie-Dialog des Landes Baden-Württemberg. Die Badischen Neuesten Nachrichten haben berichtet.

Die Veranstaltung dauerte, wie angekündigt, 3 Stunden. Bürgerinitiativen und Kritiker der Windkraftprojekt sollten, neben etlichen Ständen von Stadtwerken und weiteren Akteuren, einen eigenen Stand aufstellen dürfen. Es sollte ihnen sogar erlaubt werden, sich 5 Minuten (!) lang vorzustellen. Wegen des Mißverhältnisses 5 Minuten zu 180 Minuten wurde der Vorschlag nicht angenommen.

Zu dieser offensichtlichen Werbeveranstaltung für Windräder
in unserem Ettlinger Wald ist anzumerken:


Es erfolgte keine Berücksichtigung der aktuellen Forschungsergebnisse. Beispiel Infraschall. Was mit den Ohren nicht gehört werden kann, was nicht gemessen wird und was die zuständigen Behörden (noch) nicht berücksichtigen ist sehr wohl, nach aktuellem Wissensstand, eine Gesundheitsgefährdung. Dazu mehr im Abschnitt "Gesundheitliche Risiken, Beeinträchtigungen".

Der Wald wird durch die hochbelastbaren Zuwege segmentiert, die biologische Schicht durchtrennt, Wasseradern abgeschnitten, große Waldflächen werden versiegelt. Ein Vortragender meinte, sobald das Windrad aufgebaut ist, können die Zuwege entfernt werden. Es gab keinen Protest, obwohl jedem bewusst ist, dass nach 20+ Jahren das Windrad abgebaut werden wird.

Dazu werden diese Straßen durch den Wald wieder benötigt, der Kran für den Abbau, die Bagger, die Lastwagen für den Abtransport der Materialien (Stahlbeton, Rotorflügel, Maschinengondel, Turm) und für die Renaturierung des Standorts müssen durch den Wald fahren. Zwischendurch kann der Kran für eine Reparatur wieder aufgebaut werden müssen. Im Brandfall muss die Feuerwehr den Windradstandort im Wald erreichen können. Sie kann ein brennendes Windrad nicht löschen, weil zu hoch. Aber sie wird versuchen, eine Ausbreitung des Brandes auf den Wald zu verhindern.

Betriebswirtschafliche Angaben zu Investitionen, Betriebskosten, Zinsen, vielleicht unterlegt mit beispielhaften, wirklichkeitsnahen Zahlen, wurden wieder einmal nicht gemacht. Oder vielleicht doch im Saal im Keller, vor einer kleinen Gruppe von Zuhörern? Alle Ettlinger haben ein Anrecht darauf zu erfahren, was Windrad, Aufbau, Rodung, Zuwege, Betrieb mit allen Kostenbestandteilen, Zinsversprechen an die Kapitalgeber, Abbau, Renaturierung, Recycling kosten werden. Wichtig zu erfahren ist auch, mit welchen Gewinnversprechenen die späteren Windrad-Eigentümer und Betreibergesellschaften angeworben werden. Die Windkraft-Befürworter und -Interessenten werden doch im Besitz solcher Zahlen sein?

Die Ettlinger haben bei den Vorträgen auch nicht erfahren können, wie die Aufbauorganisation eines solchen Windparks geplant ist. Auch nicht, wem die Anlagen zu welchen Anteilen gehören werden. Stadt und Stadtwerke werden sich hoffentlich nicht mit den üblichen 20% oder gar mehr beteiligen, denn im worst case könnten die Windkraftprojeke deren Finanzen ruinieren.

Welches Unternehmen wird Betreiber der Windräder? Werden die Eigentümer der Windräder (Energieversorgungsunternehmen, weitere Investoren) den Ettlingern das Betreten ihres Walds verbieten können, beispielsweise mit dem Argument Eiswurf?

Ingenieure und technisch Versierte bezweifeln, dass, wie vorgetragen, die Rotorflügel beheizt werden, um Eiswurf zu verhindern. Wie sollen 3 mal 90 Meter, in Summe 270 laufende Meter Flügelvorderkante bei Minustemperaturen erwärmt werden? Wie soll Wärme aus welcher Quelle (aus dem Netz?) auf welche Weise an die vordere Flügelkanten gelangen? Wo bleiben die technischen Informationen, auf die die interessierten Ettlinger ein Anrecht haben?

Bemerkenswert war das Schweigen zum Thema Abrieb der Rotorflügel, wobei die Chemikalien Bisphenol und PFAS in die Umgebung verteilt werden. Im Netz toben heftige Diskussionen über die Belastung der Menschen durch die Mengen und die Zusammensetzung der Abriebstoffe. Das Schweigen zum Thema am 4. Februar deutet auf tatsächliche, größere Probleme hin. Bislang wurden Fragen dazu abgeschmettert mit der Begründung, dass es kaum Abrieb gibt und dass er ungefährlich sei.

Die Windräder seien wirtschaftlich, wurde bei der Veranstaltung ausgesagt. Nicht gesagt wurde, dass dies vermutlich nur für einige wenige Akteure zutreffen wird. Die Ettlinger Bürger werden neben noch teurerem Strom auch mit einem deutlichen Wertverlust ihrer Immobilien rechnen müssen.

Der 4. Februar war eine machtvolle Demonstration der Windkraft-Befürworter. Die besorgten Bürger, die Kritiker der allzu optimistischen, beschönigenden, oft faktenfreien Informationen, die vor (!) einem Bürgerentscheid den Wissenstand der Bürger deutlich verbessern wollen, können da organisatorisch und finanziell nicht mithalten. Das soll ein ergebnisoffener Energie-Dialog auf Augenhöhe sein?

Sehr aufschlußreich war einer der letzten Beiträge der abschließenden Fragestunde. Ohne Zahlen zu nennen wurde festgestellt, dass die (deutsche?) Energiewende vorerst sehr teuer werden wird. Das ist offensichtlich. Wenn die Energiewende aber erst einmal vollbracht sei, würde alles viel besser werden, beispielsweise mit günstiger Energie. Diese Prognose oder auch Fata Morgana wurde mit keiner Begründung, keinem stichhaltigen Argument untermauert.


Die Ettlinger, die diese Informationen zusammengestellt haben, arbeiten ehrenamtlich,
sie stehen auf keiner Windenergie-Gehaltsliste und sind überparteilich organisiert.
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