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Windkrafträder im Ettlinger Stadtwald?
Windräder (Windkraftanlagen, Windenergieanlagen) sind in Planung, auch in Ettlingen. Angedacht sind 7 Windräder im städtischen Wald. Bei der Windkraft-Veranstaltung am 4. Februar in der Ettlinger Stadthalle wurde bekannt, dass es auch 8 Windräder werden könnten. Ämter, Verbände, Institutionen werden es schon richtig machen, denken vermutlich viele Ettlinger. Allerdings werden die Bürger kritischer, je besser sie informiert sind. Warum wohl? Das Projekt "Windräder im städtischen Wald" hat weitreichende Folgen. Viele Ettlinger sind unzureichend informiert, welche Konsequenzen dies für Gesundheit, Natur, Energieversorgung und öffentliche wie private Finanzen haben wird. Es muss vermieden werden, dass auf der aktuellen, eher dünnen Wissensgrundlage beschlossen wird, Windräder in unserem Wald aufzustellen. Der Umfang des Projektes ist gigantisch. Er wird für Ettlingen auf einen 3-stelligen Millionenbetrag geschätzt. 32 Stadträte im Gemeinderat, überwiegend keine Experten in Sachen Windenergie, müssen durch einen Bürgerentscheid unterstützt werden bei Entscheidungen dieser Größenordnung. Es geht um unseren (!) Wald, um unsere Stadt. Sind die Anlagen erst einmal genehmigt, ist es für die Erkenntnis zu spät, dass bei einer umfassenderen Information und unter Einbeziehung der Bürger anders entschieden worden wäre. Ein Projekt mit einem finanziellen Umfang im dreistelligen Millionenbereich, größenordnungsmäßig etwa dem doppelten eines städtischen Jahreshaushalts, hat in jeder Hinsicht Dimensionen, bei denen die Bürger im Rahmen eines Bürgerentscheids mitentscheiden müssen. Das Windkraftprojekt muss demokratisch legitimiert sein unter Berücksichtigung aller verfügbaren technischen, wirtschaftlichen, gesundheitsrelevanten, naturschutzrelevanten Aspekte. Warum sehen die Bürger die Pläne kritisch, Windkraftanlagen im Ettlinger Wald zu errichten? | |
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Die vom Regionalverband, von der Stadt, vom Forum Energie-Dialog zur Verfügung gestellten Informationen zur Windkraft sind dürftig, nicht fakten- sondern eher interessenorientiert. Wessen Interessen? Welche Interessen? Veröffentlichungen sprechen von Nachhaltigkeit, Stromkostensenkung, Wertschöpfung durch Windkraft. Technische, wirtschaftlich Daten und nachprüfbare Erläuterungen dazu fehlen. Die vorgebrachten Überlegungen zur energetischen Autarkie von Ettlingen muten seltsam an. In Ettlingen soll so viel Energie erzeugt werden, wie in Ettlingen verbraucht wird. Das wäre sehr teuer und irrational. Sollen wir dann ebenso auch nur in Ettlingen angebaute Ananas und Bananen verzehren, beispielsweise? Die Recherche von Fakten und Sachinformationen gestaltet sich schwierig. Anfragen an kompetente Stellen bleiben unbeantwortet. Beispiel Anfragen an den Bundesverband Windenergie: dort muss bekannt sein, was ein Windrad ab Werk kostet, was größenordnungsmäßig dessen Transport in den zuvor gerodeten und mit schwerlastfähigen Fahrstraßen vorbereiteten Wald kostet? Wie sehen beispielhafte Wirtschaftlichkeitsberechnungen aus, mit denen Investoren beworben werden? Was wiegen die Kanzel, die Nabe, jedes Rotorblatt, wie viele Kubikmeter Stahlbeton werden für das Fundament und für den Turm z.B. eines 7 MW-Windrads benötigt? Das ist der aktuell gängige Standard - 7 Megawatt Kapazität bei optimalem Wind, Nabenhöhe 200 Meter, 90 Meter lange Rotorblätter, in Summe 290 Meter Höhe. Die Kapazität wird, weil der Wind unterschiedlich intensiv weht, in unserer Region zu etwa 20% genutzt. Was kostet die Errichtung des Windrads, dessen Betrieb, dessen Rückbau in 20 Jahren, wenn die garantierte Einspeisevergütung ausläuft? Welche Risiken sind mit der Aufstellung und mit dem Betrieb eines Windrades verbunden? Die Risiken sind vielfältig, es geht um die Gesundheit der Menschen, um die Gefährdung der Vögel und Tiere im Wald. Es geht um mögliche Waldbrände, wenn ein Windrad in Brand gerät. Auf diesen Seiten finden Sie ergänzende Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit in einem eigenen Abschnitt. Es gibt zahlreiche Berichte über abreißende, kilometerweit geschleuderte Rotorflügel. Ebenso über den umwelt- und gesundheitsfeindlichen Abrieb von Glasfasern und Kunststoff von den Rotorflügeln. Auch die Versiegelung des Waldbodens durch die massiven Fundamente und durch die Fahrwege für hunderte Schwerlastwagenfahrten sind ein weithin verschwiegenes Thema der Befürworter von Windrädern. Die Unterbrechung von Wasseradern im Wald, unserem Wasserspeicher, wird ebenso wenig erwähnt. Schließlich stellt sich die Frage, wer die Kosten des späteren Rückbaus und der Renaturierung des Standorts (EU-Vorschrift) tragen wird. Die übliche Antwort lautet, der Windradbetreiber. Was aber, wenn der Betreiber Insolvenz anmeldet, bevor der Rückbau und die Renaturierung fällig werden? Beispiel Hersteller der benötigten Raupenkräne: sie müssen im Wald Gewichte von über 400 Tonnen auf über 200 Meter Höhe heben. Der Hersteller beantwortet nicht, was ein solcher Kran kostet, auch nicht, welche Krankosten bei der Errichtung und beim späteren Abbau des Windrads durch ein Fachunternehmen anfallen. Das sollte dem Hersteller und Kranverkäufer größenordnungsmäßig bekannt sein. Weiterhin werden falsche, geschönte, angepasste Informationen verbreitet. Beispiele: der Strompreis würde sinken, die Technologie würde zum Exportschlager werden, die gesundheitlichen Risiken seien vernachlässigbar. Das sind unhaltbare Aussagen und Versprechen. Die betroffenen Menschen in der Umgebung zukünftiger Windenergieanlagen (oft beschönigend "Windparks" genannt) werden mit unscharfen bis unzutreffenden Informationen hingehalten, bis es eines Tages zu spät sein wird für den Stopp der Projekte. Ettlingen, auch und besonders die Innenstadt, siehe Kreuzelberg, wird von Windrädern in Eiffelturmhöhe dominiert werden. ![]()
Der Ettlinger Kreuzelberg mit drei Windrädern, massstabsgerecht:
Horbachpark ca. 230 M.ü.NN., Kreuzelberg ca. 380 M.ü.NN.
Beispiel für wissentlich falsche Angaben: Infraschall sei ab einem gewissen, nicht allzu großen Abstand (170 Meter) nicht zu vernehmen. Infraschall ist nicht mit den Ohren wahrnehmbar, aber der Organismus reagiert sogar heftig darauf. Infraschall breitet sich weiträumig aus. Windkraftprojekte werden wegen ihrer Infraschall-Emisionen in Frankreich nicht mehr genehmigt, so die Entscheidung des Staatsrats, des obersten französischen Verwaltungsgerichts. Auf diesen Seiten finden Sie Links, die Sie zu weiteren Informationen leiten, damit Sie sich ein umfassendes Bild der Windkraftprojekte machen können. Beispielsweise anhand der Veröffentlichungen Streitfall Windenergie (ZDF-Mediathek) mit beeindruckenden Bildern oder ebenso Prof. Hans-Werner Sinn, ex-Ifo-Institut (2014). sie stehen auf keiner Windenergie-Gehaltsliste und sind überparteilich organisiert. Die Seiten werden laufend aktualisiert. Für den Inhalt verlinkter Seiten wird keine Verantwortung übernommen. | |